Pressemitteilung Nr. 5/2001 vom 24.01.2001

Charlotte Eckstein, Vorsitzende Richterin am Bundesverwaltungsgericht a.D., erhält goldene Promotionsurkunde der Juristenfakultät der Universität Leipzig

Charlotte Eckstein, Mitglied des Bundesverwaltungsgerichts von 1971 bis 1991, erhält heute aus der Hand des Dekans der Leipziger Juristenfakultät, Professor Franz Häuser, die seltene Auszeichnung der goldenen Promotionsurkunde. Vor 50 Jahren wurde die gebürtige Leipzigerin mit einer Dissertation "Beginn der Jugendlichen-Strafmündigkeit" zur Doktorin der Rechte promoviert.


Die Ehrung erfüllt nicht nur die Jubilarin, die vor einigen Tagen ihr 75. Lebensjahr vollendet hat, und ihre frühere Alma Mater, sondern auch das Bundesverwaltungsgericht mit Stolz und Dankbarkeit. Der Präsident des Bundesverwaltungsgerichts, Dr. Everhardt Franßen, hielt in einer akademischen Feierstunde die Laudatio. Er würdigte die Leistungen der früheren Rechtsanwältin, der Mitarbeiterin des Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen, der Ministerialrätin und der langjährigen Richterin des Bundesverwaltungsgerichts, die der Bundespräsident anlässlich ihres Ausscheidens aus dem aktiven Dienst mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet hatte. Präsident Dr. Franßen berichtete darüber hinaus ausführlich über eine Charlotte Eckstein charakterisierende Episode aus der Zeit des kalten Krieges: 1952 war es ihr mit lebensgefährlicher Tapferkeit und List gelungen, drei aus politischen Gründen verurteilte junge Leute aus den Zuchthäusern Waldheim und Zwickau zu befreien und ihnen zur Flucht in den Westen zu verhelfen.


Präsident Dr. Franßen gab abschließend seiner Hoffnung Ausdruck, dass es Charlotte Eckstein beschieden sein möge, zum Ende des Jahres 2002 an der feierlichen Einweihung des früheren Reichsgerichtsgebäudes in Leipzig, des zukünftigen Sitzes des Bundesverwaltungsgerichts, teilzunehmen.